Die Wuppertaler Schwebebahn

Rieppel-Träger

Stabil in der Schwebe

Anton von Rieppel gilt als ein Wegbereiter der modernen Großindustrie. Und: Er hatte ein Faible für Brücken. Sein „Rieppel-Träger“ wurde unter anderem bei der Wuppertaler Schwebebahn eingesetzt.

Anton von Rieppel war schon als Kind von Technik umgeben: Seine Eltern besaßen in der Oberpfalz ein Hammergut. Hier musste der junge Anton schon mit elf Jahren Hand anlegen. Folgerichtig ging er 1869 im Alter von 17 Jahren an die Industrieschule nach München und begann zwei Jahre später ein Studium am Polytechnikum in München. Dr. Karl Max von Bauernfeind, Gründer und Direktor der Hochschule, wollte den begabten Anton dort halten. Seinen Zögling aber zog es in die Praxis, in die Industrie. Konkret: in den Brückenbau. 

Schutz vor Pendelbewegungen und Hochwasser

Ab 1874 arbeitete er bei der „Süddeutschen Brückenbau-Aktiengesellschaft“ in München. Nach weiteren Stationen wurde er schließlich Direktor der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN). 1895 entwickelte er für die 1901 eröffnete Wuppertaler Schwebebahn einen Fahrträger, der schon damals nach ihm benannt wurde: Der Rieppel-Träger besteht aus drei Flächentragwerken, die mit Diagonalstäben verbunden sind. Das senkrechte Flächentragwerk nimmt nur vertikale Lasten auf. Oben und unten ist es mit zwei horizontalen Flächentragwerken verbunden. Das vertikale und das obere Flächentragwerk werden an den Stützen zu einem Auflagerpunkt mit Kugelauflager zusammengeführt. Anton von Rieppels Erfindung gilt als wichtige Innovation für die Realisierung der Schwebebahn. Sie schützte die Konstruktion vor Hochwasser und Pendelbewegungen und stellte die Stromversorgung der Bahn sicher. 1897 erhielt der Ingenieur ein Patent für seine Erfindung, die später auch bei der Schwebebahn Dresden eingesetzt wurde. Im gleichen Jahr wurde die Talbrücke bei Müngsten unter seiner Leitung fertiggestellt. Auch hiermit machte sich Anton von Rieppel als Industriepionier einen Namen.

(Headerbild: Magnetschwebebahn in Wuppertal, Quelle: cphotos100 – fotolia.com)

Konstruktionszeichnung des Rieppel-Trägers
aus der Patentanmeldung

Ort der Erfindung

Vogelweiherstraße 33, 90441 Nürnberg

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