1984 erarbeitete der studierte Nachrichtentechniker ein Konzept für einen Short Message Service. Dessen Länge legte er auf 160 Zeichen fest. Auch der finnische Ingenieur Matti Makkonen hatte im gleichen Jahr den Vorschlag gemacht, die beim Mobilfunknetz ungenutzten Kapazitäten zur geschützten Kommunikation für Textnachrichten zu nutzen. Hintergrund waren die Standardisierungsbemühungen der europäischen Telekommunikationsgesellschaften. Drei Jahre später waren die Rahmenbedingungen im Mobilfunk reif für die SMS: 1987 einigten sich die europäischen Netzbetreiber auf die Eckwerte des GSM-Standards. Eine spezielle Arbeitsgruppe wurde eingerichtet, an der sich auch der Norweger Finn Trosby sowie Kevin Holley und Ian Harris aus Großbritannien beteiligten.
Die SMS: 160 Zeichen für eine Botschaft
Anfang 1989 wurde die erste Version des endgültigen Standards verabschiedet. Zu der Zeit waren die europäischen Telekommunikationsanbieter meist noch Staatsfirmen. Sie ließen sich von der neuen Technik überzeugen: „Das Risiko war sehr gering. Die Anbieter brauchten lediglich einen Server und die Ausrüstung der Handys war einfach“, sagte Friedhelm Hillebrand 2012 im Gespräch mit dem Bonner Generalanzeiger. Noch dazu war die SMS eine besonders kostengünstige Technik – das erklärt womöglich auch ihren Erfolg im Massenmarkt. Seit den 90er Jahren beeinflussen Kurznachrichten die soziale Interaktion. Um die ursprünglich auf 160 Zeichen beschränkten Nachrichten voll zu nutzen, wurden unter anderem Emoticons verwendet.
Heute haben Smartphones und mit ihnen kostenlose Instant-Messaging-Dienste wie Whatsapp der klassischen SMS den Rang abgelaufen. Vor allem im Online-Banking allerdings wird sie auch heute genutzt, um Transaktionen zu legitimieren. Ihr Vorteil nach wie vor: Der Nutzer braucht keine Internetverbindung und muss sich nicht bei einem Drittanbieter registrieren.
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