Wie ist das Klima zu retten? Diese Frage war im vorigen Jahrhundert nicht weniger dringlich als heute. 1985 hatten britische Forscher das Ozonloch über der Antarktis entdeckt. Es war unter anderem auf Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) zurückzuführen, die lange Zeit als Treibgase, Kälte- oder Lösemittel verwendet worden waren. Die Umweltorganisation Greenpeace startete Anfang der 90er Jahre eine Kampagne gegen FCKW. Als Ersatzstoffe wollte die Chemieindustrie schließlich Fluorkohlenwasserstoffe (FKWs) einsetzen. Diese greifen zwar nicht die Ozonschicht an, belasten aber das Klima. Greenpeace kämpfte auch dagegen an. Die Aktivisten suchten nach technischen Lösungen, die beide Übeltäter – FCKWs und FKWs – überflüssig machen sollten.
Grüne Technik für den Haushalt: Greenfreeze
Wolfgang Lohbeck von der Deutschlandzentrale von Greenpeace leitete die Klimakampagne. Er fing an, selbst nach alternativen Kältemitteln zu suchen. „In einem Labor des Dortmunder Hygiene-Instituts trafen wir Doktor Preisendanz, der ganz erstaunt fragte: Wo ist das Problem? Ich kühle in meinen Anlagen schon immer mit natürlichen Kohlenwasserstoffen, ohne Fluor oder Chlor“, zitiert Greenpeace Wolfgang Lohbeck auf seiner Website. Damit war die Lösung gefunden. Mit dem Kühlgerätehersteller DKK Scharfenstein aus Sachsen (später Foron) fanden die Umweltschützer einen technischen Partner. Die Firma erklärte sich bereit, es mit Butan/Propan-Gas als Kältemittel zu versuchen. Das funktionierte. Greenpeace investierte nach eigenen Angaben 26.000 Mark in die neue Technologie namens „Greenfreeze“ und gab 1992 die ersten Prototypen in Auftrag. Trotz anfänglichen Widerstands seitens der Chemie- und Kühlschrankindustrie nahm Foron 1993 die Produktion des Greenfreeze auf. Kurz darauf die Kehrtwende in der Branche: Zuerst schwenkten die deutschen, später dann die europäischen Hersteller auf die neue Technologie um. Auch in China entstand und wuchs die Nachfrage. Heute funktioniert der Großteil aller neuen Kühlschränke nach der „grünen“ Technik.
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