Geniale Rivalen auf ihrem Gebiet waren etwa die Amerikaner David Sarnoff und Philo Farnsworth: Sarnoff war in den 1930er-Jahren ein erfolgreicher Unternehmer. Als Chef der mächtigen Rundfunkanstalt RCA war er besessen von der Idee, mithilfe des Fernsehens die Welt zu verändern. Er investierte hohe Summen in sein Projekt. Womit er nicht gerechnet hatte: Sein größter Konkurrent um Fernsehpatente war Philo Farnsworth, ein gewiefter Farmerjunge, der schon seit seiner Jugend an der Entwicklung des Fernsehens gearbeitet hatte. Um dem findigen Techniker zuvorzukommen, investierte Sarnoff eine Million Dollar pro Jahr. Denn die Geschäftspolitik seines Senders bestand darin, den Markt durch Ankauf aller einschlägigen Patente zu monopolisieren, um später an Lizenzen für die Geräteherstellung zu verdienen. Farnsworth aber wollte seine Erfindung selbst verwerten. Nach einem langen Prozess gewann schließlich Farnsworth und die RCA musste sich damit abfinden, Lizenzgebühren zu zahlen.
Rivalitätsdenken auch in der Luftfahrt
Die Luftfahrt war schon in ihrer Pionierphase ebenfalls eine heiß umkämpfte Branche. Große Rivalen auf diesem Gebiet waren Glenn Curtiss und die Brüder Wilbur und Orville Wright aus den USA. Die Geschwister absolvierten schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Flüge mit Gleitflugzeugen sowie gesteuerte Flüge mit einem von einem Motor angetriebenen Flugzeug. 1906 schlug der Pilot und Unternehmer Glenn Curtiss den Brüdern den Einsatz eines seiner Motoren in einem Wright-Flugzeug vor. Es kam zu Verhandlungen, aber die Wrights lehnten letztlich ab. Daraufhin machte sich Curtiss daran, ein eigenes Flugzeug mit seinem Motor auszustatten. Es folgten lange Patentprozesse, die beiden Seiten schwer zu schaffen machten.
Konkurrenz im Bereich Elektrizität: Edison gegen Tesla
In der Elektrizität sind Thomas Edison und Nikola Tesla wohl das Paradebeispiel für Rivalitätsdenken: Thomas Edison gilt als einer der berühmtesten Erfinder der Welt und steht für Innovationen wie das erste Mikrofon, den Phonographen oder die Glühbirne – und für das Prinzip des Gleichstroms. Nikola Tesla forderte den Erfinder heraus: Er entwickelte das System des Wechselstroms. Und er gewann mit George Westinghouse einen Investor für sein System. Zwischen ihnen und Thomas Edison entstand eine große Auseinandersetzung, die bald sogar als „Stromkrieg“ in die Geschichte einging: Während Edison behauptete, dass hohe Wechselspannungen gefährlich seien, waren Westinghouse und Tesla der Ansicht, dass die Gefahren beherrschbar seien und die Vorteile überwögen. Edison gelang es technisch nicht, das Gegenteil zu beweisen. Selbst die Firma General Electric, die mit Unterstützung von Edison 1892 gegründet wurde, entschloss sich für die Wechselspannung zur Herstellung ihrer Produkte.
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