Ruß und Rauch gehörten lange Zeit zum Kochen dazu. So bereitete man noch im 19. Jahrhunderts das Essen auf gusseisernen Herden, sogenannten Kochmaschinen, zu, die mit verschiedenen Feuerrosten, Backröhren und Herdringen ausgestattet waren. Erst mit der Entwicklung des Gasherds in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es endlich vorbei mit Ruß und Rauch. In Deutschland wurden Gasherde dann zur Jahrhundertwende vermehrt eingesetzt. Der erste elektrische Herd etablierte sich in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Revolution in der Küche: die ersten Ceran-Kochfelder
In den 1970er Jahren folgte eine kleine Revolution: Die ersten Herde mit Glaskeramikplatte wurden produziert. Sie ersetzten mit ihrer planen, leicht zu reinigenden Oberfläche die herkömmlichen Eisenplatten. Das physikalische Prinzip aber war das gleiche: Wärme wurde durch glühende Metalldrähte unter der Platte erzeugt. Die vom Heizelement ausgesandte Wärmestrahlung trat durch die Glaskeramik hindurch und heizte damit den Boden des Topfes oder der Pfanne auf – und das ohne großen Wärmeverlust.
Hinter der Idee steckte die Schott AG. Anfang der 1960er Jahre hatte die Mainzer Firma Glaskeramik entwickelt, um Spiegelträger für Weltraumteleskope herzustellen. Schnell kam man aber auf die Idee, das hitzebeständige Material auch auf andere Weise zu nutzen. 1971 stellte Schott unter der Marke Schott Ceran die ersten schwarzen Glaskeramik-Kochflächen auf der Messe Domotechnica vor. 1973 ging das Produkt dann in Serie. Das Unternehmen Schott wurde hiermit nach eigenen Angaben schnell zum Weltmarktführer. Heute sind Ceranfelder sowohl mit elektrischem Betrieb als auch mit moderner Induktionstechnik erhältlich. Bei weiteren Küchenprodukten kommt Ceran mittlerweile ebenfalls zum Einsatz – zum Beispiel bei Grillgeräten, Wok-Kochmulden oder als Frontscheiben von Kaminöfen.
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