In den 80ern war sie eine akustische Revolution: Die Compact Disc (CD) löste innerhalb kurzer Zeit die Schallplatte als Musikmedium ab. Die ersten Ansätze hierzu gab es schon in den 70er Jahren: Techniker vieler Elektronikkonzerne forschten akribisch an den Möglichkeiten der optischen digitalen Datenaufzeichnung. Sony und Philips entwickelten 1979 schließlich die bekannte silberne Scheibe. 1980 legten sie die technische Spezifikation der CD für Audioaufnahmen in Form des Red-Book-Standards fest. Diese Norm machte es möglich, dass jeder CD-Player jede Audio-CD abspielen konnte – sofern der Hersteller sich an die Norm hielt. Auf der Funkausstellung 1981 in Berlin wurde die CD erstmals öffentlich vorgestellt.
Einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung leistete Bayer: Forscher des Konzerns hatten den Hightech-Kunststoff Makrolon entwickelt, einen speziell zugeschnittenen Polycarbonat-Typ, mit dessen Hilfe der Laser den digitalen Code einer CD fehlerfrei ablesen konnte. Auch hinsichtlich Speicherkapazität, Auslesbarkeit der Daten und Belastbarkeit punktete das Material.
Erste Pop-CD aus Makrolon: „The Visitors” von ABBA
Als erste Pop-CD aus Makrolon kam 1982 das ABBA-Album „The Visitors“ auf den Markt. Die Fans freuten sich über die neuartige Tonqualität, in der sie die Musik der schwedischen Kult-Band von nun an genießen konnten. Sechs Jahre später wurden weltweit bereits 100 Millionen Audio-CDs produziert. Zeitgleich kamen auch die ersten Systeme auf den Markt, mit denen CDs gebrannt werden konnten.
Die Schallplatten hatten das Nachsehen: Anfang der 90er Jahre verschwanden sie größtenteils aus den Läden. Viele Musikliebhaber sattelten um auf Audio-CDs und bescherten der Musikindustrie so Rekordumsätze. Und heute? Machen Streamingportale der CD Konkurrenz. 2018 überstieg deren Umsatz laut dem Bundesverband Musikindustrie erstmals dem des CD-Verkaufs.
(Header: Thomas Breher – pixabay)
