Alter Adidas-Fußballschuh mit Schraubstollen

Schraubstollen für Fußballschuhe

Geschraubt – nicht genagelt

Der Sieg der deutschen Fußballer bei der WM 1954 ist legendär. Neben dem „Wunder von Bern“ sorgte abseits des Rasens noch jemand für eine Sensation: Alexander Salot mit seiner Erfindung der Schraubstollen.

Der Bremer Schuhmachermeister Alexander Salot war, so behauptet es sein Sohn Werner, der erste, der auf die Idee kam, Gewinde und einen Gegenpol in die Sohle von Fußballschuhen zu integrieren. Bis dahin war es üblich, Eisenplatten in die Sohle zu legen. Auch die Ungarn spielten beim Endspiel 1954 noch mit Stollen, die an die Sohle genagelt waren. Die Deutschen dagegen hatten es mit ihren Schraubstollen leichter auf dem nassen Rasen und konnten ihre Stollen einfach auswechseln. Gut möglich, dass ihre neuartigen Schuhe also einen Anteil an dem WM-Sieg der deutschen Mannschaft hatten.

Gewinn mit Gewinde

Lange Zeit galt Adi Dassler als Vater der Schraubstollen. Seine Firma Adidas hatte einen Schuh entwickelt, der mit abschraubbaren Stollen ausgestattet war. Wahrscheinlicher ist aber, dass die neue Technologie auf Alexander Salot zurückzuführen ist: In einer Patentschrift wird er als Erfinder genannt für „Fußballstiefel o. dgl. mit auswechselbaren Gleitschutzstollen“. Das Dokument ist datiert auf den 30. August 1949, also knapp fünf Jahre vor dem sagenumwobenen WM-Finale.

Die erste Idee hierfür hatte Salot, nach Angaben seines Sohnes, schon Jahre zuvor: Als junger Schuhmacher kümmerte er sich in seinem Bremer Fußballverein Blumenthaler SV auch darum, die Schuhe seiner Mitspieler zu pflegen. Ende der 20er Jahre kam ihm die Idee für die Schraubstollen, durch die die Sohle wesentlich länger halten sollte. Nach dem Krieg verfolgte er seine Idee weiter und fing an, auch für andere Spieler Schuhe mit Schraubstollen zu fertigen. Dass seine Patentanmeldung angenommen worden war und er es damit zu einem Erfinder gebracht hatte? Davon soll er zeitlebens jedoch nichts erfahren haben.

(Haader: seeyou c. steps – Fotolia.com)

Konstruktionszeichnung Schraubstollen
aus Alexander Salots Patentanmeldung

Ort der Erfindung

Bockhornerweg 36, 28779 Bremen

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