Pritt Produkte

Pritt Klebestift

Erster fester Klebstoff in der Lippenstiftverpackung

Das Düsseldorfer Unternehmen Henkel bringt zahlreiche Erfindungen hervor. Neben Persil gehört hierzu auch die Erfindung des Pritt Klebestifts. Von ihm werden weltweit jährlich mehr als 130 Millionen Stück verkauft.

Aber was ist das Besondere am Pritt Klebestift? Er war der erste feste Klebstoff zum Herausdrehen – wie ein Lippenstift.

Unsere Vorfahren, die Neandertaler, verwendeten bereits Birkenpech, um Stein und Holz für ihre Waffen und Werkzeuge miteinander zu verbinden. Die Mesopotamier (4.000 v. Chr.) kannten schon Asphalt. Vermutlich haben die Sumerer oder die Griechen den ersten Leim erfunden. Auch Blut, Eiweiß oder Baumharz wurde in der Vorzeit zum Kleben benutzt. Dann – mit der Erfindung des Buchdrucks – nimmt die Bedeutung von Klebstoff zu und gegen Ende des 17. Jahrhunderts eröffnet in den Niederlanden die erste Leimfabrik.

1969 – ein bedeutendes Jahr

Die Idee ist ebenso einfach wie genial: Im Jahr 1967 schwebt Dr. Wolfgang Dierichs hoch über den Wolken, als ihm plötzlich an Bord eines Flugzeugs ein Licht aufgeht. Inspiriert von einer jungen Frau, die ihren Lippenstift zückt und sich mit geübter Hand die Lippen schminkt, stellt sich der Henkel-Forscher die entscheidende Frage: Warum gibt es noch keinen Papierklebstoff in Form eines Lippenstifts? Klein und handlich, sauber in der Anwendung und immer einsatzbereit.

Nur zwei Jahre später erblickt der weltweit erste Klebestift in Düsseldorf das Licht der Welt: Der Pritt Klebestift ist da. Die besondere Innovation besteht neben der neuen Form darin, das Fließverhalten des Klebstoffes so zu stabilisieren, dass die Klebmasse aus der Hülse gedreht und sauber aufgetragen werden kann.

Die Erfindung im Detail

In der Forschung sind zu dieser Zeit wässrige Kleber aus Maniokstärke bereits bekannt. Durch die Zugabe von Seife können Sie auch verdickt werden. Für die Henkel-Forscher sind diese Klebstoffe jedoch ungeeignet. Sie kombinieren stattdessen zwei neue Substanzen: starre und formstabile Seifengele, wie sie aus der Kosmetikindustrie (z. B. bei Lippenstiften) bekannt sind, und einen filmbildenden und wasserlöslichen Klebstoff.

Von den Eigenschaften dieser neuen Substanz sind die Forscher freudig überrascht. In der Kombination des Seifengels und des Klebstoffs treten zunächst die starren Eigenschaften des Seifengels in den Vordergrund: Die Substanz ist fest und die Klebeigenschaft wird quasi unterdrückt. Sobald das neue Material jedoch abgerieben wird, wird die Seifenstruktur gestört, das Material lässt sich weich und breitflächig verteilen – und es klebt.

Stetige Verbesserungen und nachhaltige Forschung

Seither verbessert sich der Pritt Klebestift stetig und bringt neue Funktionen hervor: vom Pritt Alleskleber (1972), über den Pritt Kleberoller (1989), bis hin zum Pritt Bastelkleber (2010) oder zum verbesserten Pritt Stick (2011). Im Laufe seiner Geschichte kann die Pritt Klebestift-Familie auf zahlreiche Patente zurückblicken. Geht es der Henkel-Forschung in den früheren Jahren vor allem um neue Einsatzmöglichkeiten und Verbesserungen des Klebstoffes, so setzen die Erfinder seit den 90er Jahren vor allem auf Nachhaltigkeit bei der Pritt-Produktion. Im Jahr 1991 beginnt der Umstieg von erdölbasierten PVP-Klebestiften auf pflanzenbasierte Lösungen. Und seit 2000 verzichtet Henkel beim Pritt Klebestift zugunsten von modifizierter Stärke komplett auf PVP. Nicht aber auf die bewährte Form und die Drehfunktion, die so manchen findigen Geist heute vielleicht immer noch an einen Lippenstift erinnern …

(Bilder: Henkel AG & Co. KGaA)

Schwarz-Weiß-Foto von der Fließbandfertigung von Pritt-Klebestiften
Packerei bei Pritt
Werbeanzeige für Prittstift
Damalige Werbeanzeige

Ort der Erfindung

Henkel AG & Co. KGaA, Henkelstraße 67, 40589 Düsseldorf

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