Zapfpistole an Zapfsäule

Fahrzeugantrieb auf Brennstoffzellenbasis – das NECAR

Sauber auf die Straße

Die Brennstoffzelle gilt als vielversprechende Technologie für alternative Energiequellen. Forscher von Mercedes-Benz haben sie 1994 für den Automobilbereich nutzbar gemacht.

Als der Brite William Robert Grove 1839 die erste funktionsfähige Brennstoffzelle baute, ahnte er noch nichts von deren Potenzial. Die Spezialbatterie, die aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom erzeugt, fand zu seiner Zeit nur wenig Beachtung. Inspiriert wurde Grove durch den Chemiker Christian Friedrich Schönbein. Er hatte 1838 die Entdeckung gemacht, dass Strom fließt, wenn man zwei Platindrähte in Schwefelsäure taucht und einen mit Wasserstoff und einen mit Sauerstoff umfließen lässt. Grove begann Schönbeins Entdeckung auszubauen und zu verfeinern.

Viele Dinge brauchen ihre Zeit – manche mehr als 100 Jahre: In den 1960er Jahren suchte die NASA nach einem Energiesystem für die bemannten Gemini- und Apollo-Missionen und wurde auf die Möglichkeiten der Brennstoffzellen aufmerksam. Auch in Unterseebooten wurde die Technik eingesetzt. 1994 stellte sich heraus, dass sich die Erfindung von William Robert Grove auch an Land eignet: für den Antrieb von Fahrzeugen. Am 13. April des Jahres präsentierte Mercedes-Benz einen besonderen Transporter der Öffentlichkeit: Das „NECAR“ (New Electric Car) war das weltweit erste Elektrofahrzeug ohne Batterie, das seinen Strom aus Brennstoffzellen bezog. Diese füllten, anders als heutige Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb, noch den gesamten Laderaum aus.

Jahrelang hatten die Forscher Günther Dietrich, Jürgen K.-H. Friedrich und Werner Tillmetz an der Idee geforscht.

Brennstoffzelle für den Fahrzeugantrieb: das NECAR

Mercedes-Benz arbeitete anschließend an der Minimierung des Gewichts und des Volumens des Brennstoffzellen-Systems. Im Jahr 2000 wurde der NECAR 5 vorgestellt, bei dem das gesamte System im Unterboden der A-Klasse Platz fand. Das Fahrzeug brachte es auf eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h, ein Nachtanken war nach Angaben von Mercedes-Benz erst nach mehr als 400 Kilometern nötig. Die Technik wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt und zur Serienreife gebracht. An der Brennstoffzellen-Technologie als sauberer Alternative zu benzingetriebenen Fahrzeugen wird bis heute weiter intensiv geforscht.

 

(Header: AA+W – AdobeStock.com, im Beitrag oben rechts: von HDP auf Wikipedia lizensiert unter CC BY-SA 2.5, im Beitrag unten rechts: von Alexander Migl auf Wikipedia lizensiert unter CC BY-SA 4.0)

 

Motor auf Brennstoffzellenbasis
Methanol-Reformer des NECAR 3
Bulli mit Motor auf Brennstoffzellenbasis
NeCar MB 180BZ

Ort der Erfindung

Mercedesstraße 137, 70327 Untertürkheim

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