Bild einer offenen Festplatte

Der GMR-Effekt

Ausgezeichnete Speicherleistung

Die Physiker Peter Grünberg und Albert Fert haben den Riesenmagnetowiderstand (GMR) entdeckt. Mit dessen Hilfe ließ sich schon in den 90er Jahren die Kapazität von Festplatten erhöhen. Für ihre Leistung wurden die Forscher 2007 mit dem Physik-Nobelpreis geehrt.

Der GMR-Effekt (engl. für „giant magnetoresistance“) oder auch Riesenmagnetowiderstand brachte die moderne Informationstechnologie einen großen Schritt voran: Durch ihn konnten in den 90er Jahren Leseköpfe für Computerfestplatten entwickelt und die Speicherkapazität der Laufwerke in den Gigabytebereich gesteigert werden. Dahinter stand folgende Erkenntnis: Der elektrische Widerstand einer Struktur, die aus magnetischen und nichtmagnetischen dünnen Schichten besteht, hängt von der gegenseitigen Orientierung der Magnetisierung der magnetischen Schichten ab. Bei Magnetisierung in entgegengesetzte Richtungen ist er deutlich höher als bei Magnetisierung in die gleiche Richtung. Den GMR-Effekt hatten zwei Physiker 1988 unabhängig voneinander entdeckt: Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich und der Franzose Albert Fert von der Universität Paris-Süd. Ein paar Jahre später erkannte auch die Industrie die Vorteile: So stellte die Firma IBM 1997 die erste kommerzielle Festplatte her, die den GMR-Effekt nutzte. Auch bei Magnetfeldsensoren in Autos wurde das Prinzip angewandt. 

Mehr Kapazität, bessere Leistung

Für ihre Entdeckung erhielten Peter Grünberg und Albert Fert 2007 den Nobelpreis für Physik. Am 9. April 2018 ist Peter Grünberg im Alter von 78 Jahren gestorben. Das Forschungszentrum Jülich, an dem der Physiker mehr als 45 Jahre lang tätig war, würdigte ihn als „herausragenden Wissenschaftler, der auf dem Gebiet der Festkörperforschung weltweit Maßstäbe gesetzt hat“. Schon 1989 war er mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten und 2006 mit dem Erfinderpreis der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden. 2008 hatte ihn die Stadt Jülich zum Ehrenbürger ernannt.

(Bild: pattilabelle – AdobeStock)

Ort der Erfindung

Wilhelm-Johnen-Straße, 52428 Jülich

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