Auto fährt nachts mit Scheinwerfern auf der Straße.

Laserfrontscheinwerfer fürs Auto

Mehr Sicherheit auf der Straße

Ein Forscherteam der Unternehmen Osram und BMW entwickelte ein Fernlicht, das Autofahrern auch nachts eine gute Sicht auf die Fahrbahn ermöglicht.

Bei schlechten Lichtverhältnissen erkennen Autofahrer viele Gefahren oft zu spät. Daher passieren nachts auch die meisten Autounfälle auf den Straßen. Wie lässt sich das ändern – wie lässt sich die Verkehrssicherheit bei Dunkelheit erhöhen? Die mögliche Antwort: eine Laserlichtquelle, die einen scharf gebündelten weißen Lichtstrahl mit hoher Intensität und Effizienz erzeugt. Carsten Setzer und Christian Amann hatten die Idee dazu. Setzer ist Leiter des Bereichs Autolampen bei Osram in München, Amann leitet die Abteilung Lichtsysteme bei der Münchener BMW Group. Das Ziel der beiden war es, das Fernlicht im Auto so zu verbessern, dass es eine genauso gute Sicht auf die Straße bietet wie Tageslicht. Zusammen mit ihrem Team entwickelten sie das entsprechende System dafür: die Lichtquelle für den weltweit ersten Laser-Frontscheinwerfer. „Das erste Modul haben zwei Entwickler bei uns im Hause – im Heizungskeller – zusammengebaut und einen Demonstrator hergestellt, der zeigte, dass das System funktioniert“, sagt Christian Amann. „Man kann hochdichte Lichtquellen herstellen, die in der Effizienz, in der Leuchtdichte, viel stärker sind als bisherige LEDs. Die Idee des Laserscheinwerfers war geboren.“

Laserlicht: gute Sicht auch bei Dunkelheit

Für die Umsetzung standen die Forscher jedoch vor einem Problem: Ein Laserstrahl erzeugt nur einfarbiges Licht einer bestimmten Frequenz. Für einen Scheinwerfer wird hingegen weißes Licht benötigt, das ein Gemisch mehrerer Farben ist – und damit von keinem Laser geliefert werden kann. Um diese Aufgabe zu bewältigen, griffen die Forscher zu einem Trick: Sie fokussierten das Licht eines blau leuchtenden Lasers auf eine spezielle Keramik, die einen Teil davon in gelbes Licht umwandelt. Durch das Mischen von gelbem und blauem Lichtanteil konnten sie einen engen weißen Lichtpunkt erzeugen, dessen Durchmesser kaum größer ist als der des ursprünglichen Laserstrahls.

Das System konnte schließlich in den Scheinwerfer eines BMW i8 integriert werden, der im Juni 2014 auf den Markt kam. Das extrem helle Fernlicht ergänzten die Forscher mit einem Sicherheitssystem, das den Laser-Scheinwerfer bei einem Unfall oder einer technischen Störung automatisch abschaltet, sodass keine für menschliche Augen schädliche blaue Laserstrahlung austreten kann. 2015 präsentierte BMW auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt mit dem neuen Modell der BMW 7er-Reihe das erste Großserienfahrzeug mit Laserlicht. Dieses reicht 600 Meter weit und ergänzt ein konventionelles LED-Fernlicht mit einer Reichweit von bis zu 300 Metern.

(Bild: by-studio AdobeStock.com, Video: MotorAktion)

BMW macht die Nacht zum Tag – das Laserlicht

Orte der Erfindung

Osram Opto Semiconductors GmbH, Leibnizstraße 4, 93055 Regensburg

und BMW Group Werk München, Am Olympiapark 2, 80809 München

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