Hidden Champions fahren der Konkurrenz davon

Heimlich erfolgreich

Hidden Champions machen unternehmerisch ihr eigenes Ding – und tun dabei der Wirtschaft gut.

Heimliche Weltmeister sind im Kommen: Allein in Deutschland schätzt man ihre Zahl auf mehr als 1.000. Die sogenannten „Hidden Champions“, ein Begriff den der Unternehmensberater Hermann Simon geprägt hat, sind innovative, meist mittelständische Unternehmen, die der Öffentlichkeit jedoch weitgehend unbekannt sind. Sie besetzen häufig eine Nische, in der sie welt- oder zumindest europaweit sehr erfolgreich sind. Damit tragen sie entscheidend zur deutschen Wirtschaftskraft bei.

„Versteckt“ ist an diesen Champions oft auch ihr Unternehmenssitz: Vor allem an alten Industriestandorten und abseits von Metropolregionen sind sie zu Hause. Die VDI nachrichten vom 18. Januar 2018 ziehen hierzu eine Veröffentlichung der Universität Leipzig von 2006 heran, nach der zwei Drittel der Hidden Champions ihren Sitz an ländlichen Standorten haben. Dabei dürfte die Lage kaum ausschlaggebend für ihren unternehmerischen Erfolg sein. „Durch die Konzentration auf potenzialstarke Kunden und die hohe Produktions- und Wertschöpfungstiefe spielt das Thema Ein- und Ausgangslogistik keine zentrale Rolle“, zitiert die Wochenzeitung Matthias Schmieder vom Benchmarking Center Europe des INeKO Institut der Universität Köln, der sich seit Jahren mit dem Erfolg deutscher Weltmarktführer befasst. Er schätzt den Umsatz der Hidden Champions hierzulande auf 430 Mrd. Euro, ihre Mitarbeiterzahl auf 3 Millionen, Mitarbeiter in ausländischen Standorten mit eingerechnet. Bemerkenswert ist dabei die Exportstärke der Hidden Champions: Obwohl sie nach Angaben des Experten nur 0,6 Prozent aller Unternehmen ausmachen, erwirtschaften sie 5 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Umsatzes. Ihr Anteil am Export sei mit 8 Prozent doppelt so hoch wie beim Rest der Wirtschaft.

Bild: psdesign1 Fotolia.com

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