Viele weiße Tischtennisbälle

Donald Duck war schneller

Lesen bildet. Comics-Lesen erst recht. Der dänische Erfinder Karl Krøyer scheiterte in den 60er Jahren mit einer Patentanmeldung an niemand Geringerem als Donald Duck.

Es ist der 14. September 1964: Im Hafen von Kuwait kentert ein Frachtschiff, das mit 5.000 Schafen beladen war. Für die Versicherung ein Schreckensszenario, da die Tierkadaver das Hafenwasser zu verseuchen drohen. Für den dänischen Erfinder Karl Krøyer eine spannende Herausforderung. Er bekommt von der Versicherung den Auftrag, eine preiswerte technische Lösung zu finden. Seine Idee: luftgefüllte Polystyrol-Bälle, die über einen Schlauch in den gesunkenen Schiffskorpus gepumpt werden. Die Bälle sollen das Wasser im Schiff verdrängen und durch ihre Luftfüllung für dessen Auftrieb sorgen. Der Plan geht auf. Mit angeblich 27 Millionen dieser Bälle kann das Schiff geborgen werden.

Auch dem Erfinder selbst gab seine Idee Auftrieb: Prompt meldete Karl Krøyer sie am 4. November 1964 zum Patent an. Erst in Dänemark und schließlich auch in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA. Aber sein Versuch scheiterte. Ein niederländischer Patentprüfer hatte eine recht ungewöhnliche Stand-der-Technik-Recherche durchgeführt: Er war auf ein Comic aus dem Jahr 1949 gestoßen. Hierin nutzten Donald Duck und seine drei schlauen Neffen Tick, Trick und Track Tischtennisbälle, um ein Schiff zu bergen. Krøyers Technik war damit also bereits bekannt und konnte nicht patentiert werden.

(Header: hubhec – Fotolia.com)

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