Wie wäre in der Fußballgeschichte wohl ein so umstrittener Treffer wie das Wembley-Tor 1966 gewertet worden, wenn es schon damals eine ausgefeilte Technik gegeben hätte? Die entwickelte das Unternehmen Goalcontrol bei Aachen jedoch erst knapp 50 Jahre später: Das gleichnamige System basiert auf 14 Hochgeschwindigkeitskameras, die um das Spielfeld herum angeordnet und auf beide Tore ausgerichtet sind. Sie produzieren pro Sekunde 500 Bilder. Sobald der Ball in die Nähe der Torlinie kommt, wird seine Position in drei Dimensionen erfasst. Wenn er die Torlinie komplett überquert hat, erhält der Schiedsrichter in kürzester Zeit ein Signal auf einer Uhr an seinem Handgelenk – und entscheidet dann: Tor oder kein Tor. Alle Bilder der Kameras werden aufgezeichnet. So kann die Entscheidung auch im Nachhinein noch überprüft werden.
Goalcontrol – den Ball im Blick
Seit dem Beschluss des International Football Association Board (IFAB) vom 5. Juli 2012 ist die Technologie im internationalen Fußball erlaubt. Im Frühjahr 2013 erhielt das System die offizielle FIFA-Lizenz. Im gleichen Jahr, im Eröffnungsspiel beim Confederations Cup zwischen Brasilien und Japan, kam die Technik dann offiziell zum Einsatz. Ein Wembley-Tor wird es damit nicht mehr geben – das ist zumindest die Hoffnung vieler Sportsfreunde.
(Headerbild: Thaut Images – AdobeStock.com, im Beitrag: Maxxl (CC BY-SA -Lizenz))