Verkehrsradargerät beim Blitzen

Das Verkehrsradargerät

Blitzer gegen Flitzer

Sie machte schon vor mehr als 60 Jahren Autofahrern das Rasen schwer: die erste Radarfalle der Firma Telefunken.

Zwischen Düsseldorf und Ratingen begann 1959 das, was Autofahrer heute noch im wahrsten Wortsinn rasend werden lässt: Die erste Radarfalle wurde aufgestellt. 1956 hatte die Firma Telefunken den Prototypen des Geräts mit dem Namen VRG 1 auf der Internationalen Polizeiausstellung in Essen vorgestellt. Nach mehreren Feldversuchen kam dann die Weiterentwicklung als VRG 2 zum Einsatz. Zu dem Gerät, das auf drei Beinen stand, gehörten ein Kasten in der Größe eines Fernsehers und eine Kamera mit Blitz. Der Kasten war in der Lage, elektromagnetische Wellen im Radiofrequenzbereich zu senden, die vom Auto reflektiert wurden. Das Prinzip beruht auf dem Dopplereffekt: Während das Signal gesendet und empfangen wird, verändert sich der Abstand zwischen der Radarfalle und dem Auto und das Signal wird gestaucht. Daraus lässt sich die gefahrene Geschwindigkeit berechnen. Lag diese nun über einem bestimmten Limit, wurde mit Blitz ein Foto ausgelöst. Es zeigte das Nummernschild und die Geschwindigkeit des Autos.

Tempo runter: die Radarfalle VRG 2

Was für die Autofahrer Fluch war, war für die Polizeibeamten ein Segen: Bis dahin hatten sie meist mithilfe von Stoppuhren, Funkgeräten und Geschwindigkeitstabellen Temposünder versucht zu identifizieren. Der „Blitzer“ war dagegen eine bequemere und noch dazu zuverlässigere Variante im Bereich der Verkehrsüberwachung.

Heute verwendet die Polizei neben der Radarmessung verschiedene Hightech-Instrumente, um gegen Raser auf den Straßen vorzugehen – zum Beispiel Technologien, die mit Laserstrahlung oder Lichtschranken arbeiten. Trotzdem bleibt auch die 1956 geborene Technik beliebt und wird noch immer weltweit genutzt. Laut der Fachzeitschrift Elektronikpraxis rangiert Deutschland auf Platz fünf hinter Brasilien, Italien, den USA und Großbritannien. Die meisten Blitzer hierzulande stehen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

(Bild: htpix – AdobeStock.com)

Ort der Erfindung

Söflinger Straße, 89077 Ulm (Häuserblock zwischen Bauhoferstraße, Lindenstraße, Kässbohrerstraße)

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