Glasfasern

Glasfaser-Datenübertragungssystem

Am gläsernen Faden

1966 meldete Manfred Börner das Patent für ein Datenübertragungssystem an, auf dem fast alle optoelektronischen Glasfaserkabel beruhen. Ohne sie wäre auch das Internet heute kaum denkbar.

„Liebesgeflüster und Lächeln, ein Fernblick auf die Kursnotierungen an der Börse, Computerdaten oder Grüne-Witwen-Tratsch – was immer sich künftig Bildtelephonpartner und Fernsprechteilnehmer mitzuteilen haben, ein einziger haardünner gläserner Faden soll es übermitteln.“ Das schrieb der Spiegel 1973 über eine revolutionäre Technik. Der Physiker Manfred Börner hatte hierfür Im Forschungsinstitut Ulm der Telefunken-AG am 21. Dezember 1966 ein Patent angemeldet. Seine Entdeckung war ein optisches Übertragungssystem, das auf der Kombination von LaserdiodenGlasfasern und Photodioden beruhte und mit dem Telefon-, Daten- und Fernübertragungen zu Lande und unter dem Meer möglich wurden.

Folgenreiche Entdeckung: Glasfasern, die Lichtwellen leiten

Das Prinzip hinter Börners Entdeckung: Im Kern eines Glasfaserkabels befindet sich eine Lichtleitfaser. In ihr wird das Licht, das an einer Seite eintritt, durch mehrfache Reflexion innerhalb der Faser weitergeleitet und tritt am Ende wieder aus. Mit seinem System hat Manfred Börner also erstmals Licht moduliert und zum Träger von Informationen gemacht und Daten damit optoelektronisch übertragen. 1976 stellte Alexander Graham Bell schließlich ein Kabel aus 144 Einzelfasern vor, das 50.000 Telefongespräche übertragen konnte. Seit 1988 verbindet das erste, 3.600 Kilometer lange Glasfaser-Seekabel Europa und Amerika.

Und heute? Sind Lichtwellenleiter, wie Glasfaserkabel auch genannt werden, aus der modernen Nachrichten- und Internettechnik nicht mehr wegzudenken.

(Bild: volff – AdobeStock.com)

Ort der Erfindung

Forschungsinstitut der Firma Telefunken, Ulm, später AEG-Telefunken Ulm, Söflinger Straße (Häuserblock zwischen Bauhoferstraße, Lindenstraße, Kässbohrerstraße)

Zurück