Pneumatikspanner für die Großserienfertigung im Karosseriebau der Automobilindustrie

Der Pneumatikspanner

Einstieg in die Automobilfertigung mit Patent DE 2222686

Ende der 60er Jahre hatte sich die Firma TÜNKERS im Bereich von Antriebszylindern einen Namen gemacht, über den sich ein Kontakt zum Automobilhersteller Ford in Köln ergab. Zu diesem Zeitpunkt waren die Fertigungsanlagen in der Automobilindustrie noch sehr stark durch manuelle Tätigkeiten geprägt. Die Karosserieteile wurden z. B. mit Schraubzwingen oder mit Handspannwerkzeugen fixiert um dann anschließend mit Handschweißzangen gefügt zu werden.

Ein Ziel der in Kooperation mit Ford und TÜNKERS angestrebten Entwicklung war die Konzeption eines Universalwerkzeugs, mit dem die Bauteile automatisiert gespannt werden konnten. Dieses mit Druckluft betriebene Werkzeug sollte im Hinblick auf eine hohe Spannkraft über eine Kniehebelmechanik verfügen und ohne Verschleiß und zusätzliche Schmierung 1 Million Arbeitstakte gewährleisten. Nach zweijähriger Entwicklungsphase konnte im Mai 1968 die Spannerproduktion mit ersten großen Stückzahlen für Anlagen, die bei Ford in Köln aufgebaut wurden, gestartet werden.

Das neue Automatikspannwerkzeug, der patentierte Universal-Kniehebelspanner, wurde mit Erfolg in der Produktion eingesetzt und reduzierte die Fertigungszeit, den manuellen Aufwand des Spann- und Schweißvorgangs, ganz erheblich. Das war auch der Grund dafür, dass dieses automatisierte Spannverfahren mit TÜNKERS Universal-Kniehebelspanner sehr schnell von anderen Automobilherstellern übernommen wurde.

Weiterentwicklung des Kniehebelspanners

Das Produkt Kniehebelspanner wurde in den Folgejahren kontinuierlich weiterentwickelt. Beispiele hierfür sind der Spanner mit Flachovalzylinder, der durch sein schmales Profil die Zugänglichkeit der Schweißzangen in die Vorrichtung optimiert. Später folgte der vollgekapselte Spanner, der durch die spezielle Bauart sicher gegen die extremen Verschmutzungen wie Schweißspritzer in den Anlagen geschützt ist. Durch dieses Kernprodukt Spanntechnik gelang es der Firma TÜNKERS sich weltweit in den Karosserieanlagen der Automobilindustrie zu etablieren.

Im Umfeld des Industrieroboters werden heute für die Automobilindustrie Automationskomponenten angeboten, die neben dem Kniehebelspanner Produkte wie Förderbänder, Robotergreifer, Rundtaktdrehtische, Punktschweißzangen, Stanz- und Clinchzangen auch komplette Transportanlagen umfassen. Mit diesem Programm versteht sich TÜNKERS als Marktführer in Europa und China in dem speziellen Segment der Automobilindustrie.

Erfindergeist serienmäßig

Die Palette der Automationstechnik wird sukzessiv erweitert. Als neuster Baustein wurde mit der Neugründung der TÜNKERS-NICKEL GmbH auch der Einstieg in die Klebetechnik vollzogen. Neben dem Schweißen etabliert sich das Kleben als eine der wichtigsten Verbindungstechnologien im Karosseriebau, denn nur so lassen sich unterschiedliche Werkstoffe wie Kunststoff, Aluminium und anderen Leichtbaumaterialien sicher verbinden.

TÜNKERS ist immer auf der Suche nach neuen Produkten und Märkten. Dafür steht auch der eigene Firmenslogan „Erfindergeist serienmäßig.“, der beschreibt wie TÜNKERS „jeden Tag eine neue Produktidee und jede Woche ein neues Produkt“ ins Leben ruft. Und dafür stehen auch die mehr als 300 Patente im In- und Ausland, die mit dazu beitragen die Zukunft der Unternehmensgruppe zu sichern und so die Technologieführerschaft zu verteidigen.

Der pneumatische Kniehebelspanner

Der Spanner wird u.a. in der Karosseriefertigung von Automobilen eingesetzt. Er fixiert die Bleche vor und während des Schweißprozesses. Der Automobilspanner vereinigt einen kompakten Druckluftzylinder mit einer Kniehebelmechanik in einem Gehäuse. Diese Mechanik bewirkt eine Kraftverstärkung in der Endlage, in der das Bauteil gespannt wird. Trotz der kompakten Abmaße und der kleinen Zylinder, werden so Spannkräfte von über 200 kg realisiert. Die oft nicht passgenau zueinander liegenden Karosseriebleche können mit dieser „Minipresse“ sicher aufeinander gedrückt werden. Das ist die Voraussetzung für das Einbringen eines haltbaren Schweißpunktes und damit Voraussetzung für einen stabilen Fertigungsprozess. Der Kniehebelspanner ersetzte Anfang der 70er Jahre die bis dahin verwendeten Handspannwerkzeuge und sorgte damit für eine Durchdringung der Automatisierung und Produktionssteigerung der Schweißstraßen.

Heute gehören pneumatische Kniehebelspanner in unterschiedlichen Ausführungen und Größen zum weltweiten Industriestandard in der Automobilfertigung. Für die Firma TÜNKERS sind die Kniehebelspanner bis heute der stärkste Umsatzträger.

(Bilder und Video: TÜNKERS Maschinenbau GmbH)

Schweißvorrichtung mit Tünkers Spannern aus den 1960er Jahren
Schweißvorrichtung mit Tünkers Spannern aus den 1960er Jahren
Pneumatikspanner für die Großserienfertigung im Karosseriebau der Automobilindustrie
TÜNKERS Pneumatikspanner für die Großserienfertigung im Karosseriebau

TÜNKERS Automation

Ort der Erfindung

Tünkers Maschinenbau GmbH, Am Rosenkothen 8, 40880 Ratingen

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