Seine erste Windenergieanlage bestand aus alten Autoersatzteilen und stand auf dem Dach der Fachhochschule Lübeck. Hier studierte Sönke Siegfriedsen Ende der 70er Jahren physikalische Technik. Seine Anlage hatte eine Leistung von nur 0,5 Kilowatt, war aber so laut, dass der Student sie nicht während der Seminarzeiten betreiben durfte. Die Windkraft ließ den jungen Ingenieur nicht mehr los: Im Alter von 26 Jahren gründete er seine eigene Firma: Aerodyn. Mit ihr machte er sich 1998 als einer der ersten in Deutschland für die Offshore-Windenergie stark.
Widerstandsfähige Offshore-Anlagen
Siegfriedsen wusste, dass Offshore-Anlagen härteren Wetterbedingungen ausgesetzt sind als Windräder an Land. Also fing er an, Lösungen zu suchen, um die Generatoren und Getriebe widerstandsfähig gegenüber der rauen Salzluft des Meeres zu machen. Zusammen mit einem Team aus weiteren Forschern entwickelte er einen Korrosionsschutz für die Anlagen: Das System sorgt dafür, dass im Inneren einer Windkraftanlage Außenluft angesaugt wird. Salz und andere Partikel werden mithilfe einer Luftaufbereitungssystems herausgefiltert. Die so aufbereitete Luft sammelt sich im Inneren des Turms und erzeugt einen Überdruck, der verhindert, dass unbehandelte Außenluft in das Gerät eindringt.
Seinen Korrosionsschutz meldete Sönke Siegfriedsen 1999 zum Patent an – ebenso wie zahlreiche weitere seiner Erfindungen. In Deutschland gilt der Ingenieur heute als einer der bekanntesten Entwickler moderner Windkraftanlagen.
(Bild: peterschreiber.media – AdobeStock.com, Video: European Patent Office)