Mit welchem Medium lassen sich Töne vernünftig aufzeichnen und wiedergeben? Hierüber hatten sich vor allem Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts viele Erfinder Gedanken gemacht. Stahldraht schien hier zunächst eine gute Lösung zu sein: Der dänische Telegrafen-Ingenieur Valdemar Poulsen erfand 1899 das erste Gerät, das sogenannte Telegraphon, das sich das Grundprinzip der magnetischen Tonaufzeichnung zunutze machte. Hierzu diente eine auf eine Walze gewickelte Klaviersaite. Der Stahl jedoch – so stellte sich schnell heraus – war nicht flexibel genug und außerdem zu dick und zu schwer, um sauber und geordnet auf Spulen gewickelt zu werden.
Technik, die den Ton angibt
Den Ingenieur Fritz Pfleumer ließ das Problem keine Ruhe. Er experimentierte weiter. Zu der Zeit arbeitete er für die Dresdner Zigarettenmaschinenfabrik „Universelle“, für die er einen haltbaren Überzug aus Bronzelack für Zigarettenmundstücke entwickelt hatte. An einem Nachmittag in Paris im Jahr 1927 kam ihm in einem Café die Idee: Wie wäre es, wenn man das Prinzip der Zigarettenmundstücke auf die Tontechnik übertrug – und anstelle von Bronze-Puder eine Schicht magnetisches Eisen-Pulver einfach auf Papier aufklebte? So entwickelte er einen magnetisierbaren Tonträger – das Tonband. Dieses Band war den Stahldrähten und -bändern, die bis dahin verwendet wurden, weit überlegen. Sein „Verfahren zur Herstellung von Stahlpulver“ ließ Fritz Pfleumer am 31. Januar 1928 patentieren. Im gleichen Jahr stellte er den Prototyp eines Geräts her, das die Magnetbänder anspielen konnte. 1932 überließ er der AEG die Nutzungsrechte an seinem Magnetband. Dort entwickelte der Ingenieur Eduard Schüller ein fertigungsreifes Magnetbandgerät: das Magnetophon. Es wurde 1935 auf der Berliner Funkausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
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