Ob 3D-Druck, 5G-Standard oder Energiespeicherung: Wer in diesen wichtigen Zukunftstechnologien Innovationen hervorbringt, fördert gesellschaftlichen Fortschritt und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die
Bertelsmann Stiftung hat die Innovationskraft einiger Länder genauer unter die Lupe genommen. In ihrer Studie „Weltklassepatente in Zukunftstechnologien – Die Innovationskraft Ostasiens, Nordamerikas und Europas“ betrachtet die Stiftung besonders bedeutsame Patente („Weltklassepatente“) in 58 Zukunftstechnologien und zeigt, wie sich die Innovationskraft großer Volkswirtschaften und Weltregionen zwischen 2000 und 2019 verändert hat. Das Ergebnis: Die Innovationspotenziale verschieben sich – und zwar zum Nachteil für Europa und Deutschland.
So zählte Deutschland 2010 in 47 von 58 Technologien noch zu den drei Nationen mit den meisten Weltklassepatenten. 2019 liegt der Anteil bei nur noch 22 von 58 Technologien. Betroffen sind hiervon auch zwei der traditionell starken Bereiche: Industrie und Mobilität. Allerdings: In der weltweit so bedeutsamen Impfstoff-Technologie ist Deutschland das Land mit den zweitmeisten Weltklassepatenten.
Weltklassepatente in Zukunftstechnologien: Welche Nation ist führend?
Spitzenreiter in fast allen Zukunftstechnologien bleiben die Vereinigten Staaten. Europa kann auf einige Stärken bauen, etwa in den Bereichen Windkraft und Functional Food. China und Südkorea jedoch holen in vielen Bereichen auf – oder sind bereits vorbeigezogen. Das erhöht den Druck auf Deutschland und Europa.
„Europa braucht ein klares politisches Engagement für eine gemeinsame Initiative. Der Wettbewerb findet nicht innerhalb der europäischen Länder oder ihrer jeweiligen Organisationen statt. Der Wettbewerb kommt eindeutig aus Asien und den USA“, sagt Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Sie hält vor diesem Hintergrund eine gesamteuropäische Innovationsplattform für ein klares Zeichen, Innovation als Grundlage für die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit der europäischen Volkswirtschaften und Gesellschaften in ihren Ländern ernst zu nehmen.
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