Wie ist das Universum entstanden? Und was hält die Welt im Innersten zusammen? Diese und andere fundamentale Fragen treiben die Menschheit seit Langem um. Am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire), stehen die Chancen auf Antworten relativ gut: Das CERN, das in Nähe von Genf und an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz liegt, ist weltweit eines der größten und renommiertesten Zentren für physikalische Grundlagenforschung. Mit seinen derzeit 23 Mitgliedstaaten legt es viel Wert auf die Zusammenarbeit zwischen Nationen, Universitäten und Wissenschaftlern. Am CERN selbst arbeiten mehr als 2.400 Mitarbeiter, hinzu kommen zahlreiche Gastwissenschaftler auf der ganzen Welt.
Mögliche Meilensteine in der Teilchenphysik
Um die kleinsten Bestandteile der Materie zu erforschen, die Elementarteilchen, setzen Forscher am CERN hochkomplexe Geräte ein. Eines der derzeit bedeutendsten ist der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC), der 2008 in Betrieb genommen wurde. Die ringförmige Anlage des LHC liegt 100 Meter unter dem Boden und hat einen Durchmesser von 27 Kilometern. Protonen und Ionen kreisen hier in Röhren mit sehr hoher Energie in gegenseitiger Richtung und prallen aufeinander. Auf diese Weise werden Zustände wie direkt nach dem Urknall erreicht. Hiermit erhoffen sich die Forscher am CERN, einige der grundlegenden Fragen der modernen Physik zu beantworten – etwa über den Ursprung der Materie, neue Formen der Materie und zusätzliche Dimensionen von Raum und Zeit.
Auch weitere wichtige technologische Entwicklungen, die unser Leben revolutionierten, nahmen am CERN ihren Anfang – zum Beispiel das World Wide Web.
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