Sojarost auf einem Blatt

Das Pflanzenschutzmittel F 500

Die Natur als Vorbild

Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen im Kampf gegen Pilzkrankheiten bei Kulturpflanzen wurden zwei Forscher von BASF fündig: Sie entwickelten das Pflanzenschutzmittel F 500.

Die Weltbevölkerung wächst – und will ernährt werden. Wie lässt sich da der Ertrag auf Feldern und Plantagen sinnvoll steigern? Das fragten sich Mitte der 80er Jahre Hubert Sauter und Klaus Schelberger. Sauter war damals wissenschaftlicher Direktor bei BASF im Forschungsbereich Fungizide, befasste sich also mit der Bekämpfung von schädigenden Pilzen. Schelberger leitete die biologische Entwicklung ebenjener Fungizide. Erklärtes Ziel der beiden: der Schutz angebauter Pflanzen vor Pilzkrankheiten, zum Beispiel Rost in Sojabohnen, Spelzenbräune in Getreide oder Mehltau in Weinreben.

Auf der Suche nach einem Wirkstoff machten die Forscher eine wichtige Entdeckung: Der sogenannte Kiefernzapfenrübling, ein unscheinbarer Waldpilz, hält im Kampf um das Nahrungsangebot im Waldboden andere Pilze auf Distanz, indem er eine pilztötende Substanz produziert und absondert: Strobilurin A. Sauter und Schelberger veränderten die chemische Struktur dieses Stoffs und synthetisierten so in ihrem Labor das F 500. Es war das erste Pflanzenschutzmittel, für das ein natürlicher Inhaltsstoff eines Pilzes als Vorbild dient. 2002 meldeten sie ihre „Fungizide Mischung“ zum Patent an.

Für gesündere, widerstandsfähige Pflanzen: das Fungizid F 500

Die Entdeckung der BASF-Forscher hat den Vorteil, dass sie zwar gegen viele Pilze wirkt, andere Lebewesen dabei aber nicht schädigt. Gleichzeitig macht das Mittel die Pflanze widerstandsfähiger und „stresstoleranter“: Gegen Wärme, Hagel, Wind oder Dürre ist sie damit besser gewappnet. 2002 brachte BASF das Fungizid F 500 schließlich auf den Markt. Noch im gleichen Jahr konnte damit zum Beispiel schon in Südamerika der Asiatische Sojarost eingedämmt werden, eine Krankheit, die damals vielerorts auf der Welt die Ernte bedrohte.

Bild (von Sojarost befallene Pflanze): AlfRibeiro – AdobeStock.com

Ort der Erfindung

BASF Aktiengesellschaft, Carl-Bosch-Straße 38, 67063 Ludwigshafen am Rhein

Zurück