Mit Innovationen, die die Industrie voranbringen, beschäftigen sich Experten auf der ganzen Welt. Das Europäische Patentamt (EPA) ehrt diejenigen unter ihnen, die in Europa ganz besondere Arbeit leisten: Jedes Jahr vergibt das EPA den Europäischen Erfinderpreis. In der Kategorie Industrie schafften es 2019 folgende Erfinder ins Finale:
Antonio Corredor Molguero und Carlos Fermin Menéndez von der Polytechnischen Universität Valencia in Spanien entwickelten eine Methode zur Herstellung eines besonders geformten Betonblocks für einen besseren Schutz von Hafen- und Küstenbereichen. Der sogenannte „Cubipod“ hat auf jeder seiner Oberflächen vorspringende Teile, die verhindern, dass die einzelnen Blöcke sich mit der Zeit verschieben und ihre Oberflächen sich aneinander ansetzen. So bleibt die Konstruktion zum Brechen der Wellen intakt. Die Herstellungsmethode, die die beiden Wissenschaftler entwickelten, ist gut geeignet, um die Blöcke direkt vor Ort herzustellen. Die Baukosten für die Wellenbrecher werden damit um 15 bis 45 Prozent gesenkt.
Kühe sollten selbst entscheiden, wann sie gemolken werden möchten. Das dachten sich Alexander van der Lely und Karel van den Berg – und entwickelten einen speziellen Melkroboter: den „Lely Astronauten“. In dessen Melkstand befindet sich ein Trog mit Futter. Sobald die Kuh hereinspaziert ist, schiebt sich ein Roboterarm unter ihren Körper und steuert den Melkvorgang. Die Melkbecher werden mithilfe von Lasertechnologie angelegt. Ein Sensor nimmt die Bewegungen der Kuh auf, sodass der Roboterarm sich mit der Kuh mitbewegen kann. Das patentierte System sorgt für glückliche und gesunde Tiere und steigert die Milchproduktion. Mithilfe einer Software können Landwirte ihre Tiere noch dazu überwachen und die Abläufe in ihrem Betrieb effizienter gestalten.
Europäischer Erfinderpreis für verbessertes Kunststoffrecycling
Auf der Siegertreppe des Europäischen Erfinderpreises 2019 in der Kategorie Industrie standen schließlich Klaus Feichtinger und Manfred Hackl: Die beiden österreichischen Erfinder haben mit ihrer Idee das Recycling von Kunststoff revolutioniert. Mit der mehrfach patentierten „Counter-Current-Technologie“ können Kunststoffe effizient sortiert und getrennt werden. Hierbei wird das Abfallmaterial in ein Fördergerät, einen sogenannten „Extruder“, eingespeist und entgegen der Bewegungsrichtung der Extruderschnecke bewegt. Auf diese Weise kann das Material schneller und mit weniger hohen Temperaturen verarbeitet werden. Das Ergebnis dieses Verfahrens: weniger Müll und ein qualitativ hochwertiges Regranulat, das zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden kann.
(Header: Ma-GI Studio – AdobeStock)
