Pipette über Petrischalen

Die Petrischale

Geniales Gefäß

Kein Biologe oder Chemiker kommt ohne sie aus: Die Petrischale wird in der Forschung meist zur Kultivierung von Mikroorganismen und zur Zellkultur genutzt. Der Bakteriologe Julius Richard Petri hatte vor über 140 Jahren die Idee dafür.

Sie ist flach, rund und durchsichtig – und sie hat viele wissenschaftliche Erkenntnisse erst möglich gemacht: die Petrischale. Als Julius Richard Petri sie erfand, war er 25 Jahre alt und Assistent des renommierten Mikrobiologen Robert Koch im Kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin. 1877 kam der junge Forscher auf die Idee, den Boden eines Glaskolbens zur Züchtung von Bakterien zu verwenden. Hierzu nutzte er ein aus Algen gewonnenes Geliermittel als Nährmedium. Diese sogenannte Agarplatte wurde durch Petri erstmals in der Schale an einer Stelle festgehalten und konnte so die wachsenden Mikroorganismen mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Eine Ausbreitung der Mikroorganismen durch Vermischung wie in einem flüssigen Medium konnte damit verhindert werden. Krankheitserreger ließen sich auf diese Weise isolieren und identifizieren.

Wichtige Forschungsbasis

Mit seiner Idee hat Julius Richard Petri eine wichtige Forschungsbasis geschaffen, die auch heute noch bei der Suche nach neuen Wirkstoffen für Therapien eine große Rolle spielt. Petrischalen werden heute in verschiedenen Größen aus Laborglas und dem durchsichtigen Kunststoff Polystyrol hergestellt.

Neben aller Forscher-Euphorie weckt die Petrischale bisweilen aber auch negative Assoziationen. So kommt sie etwa auch bei der umstrittenen Stammzellenforschung zum Einsatz.

(Bild: science photo – Fotolia.com)

Ort der Erfindung

Königlich Preußisches Institut für Infektionskrankheiten (Robert Koch-Institut), Nordufer 20, 13353 Berlin

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